Rückblick: IDAHOBIT* 2024

Bild: Marc Wickel

Am 17. Mai 2024 versammelten sich zahlreiche Menschen auf dem Luisenplatz in Darmstadt, um gemeinsam den Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (IDAHOBIT*) zu begehen. Organisiert von vielbunt e.V. und der Wissenschaftsstadt Darmstadt stand die Kundgebung unter dem Motto “Niemand wird zurückgelassen: Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit für alle”.

Der Oberbürgermeister von Darmstadt, Hanno Benz, eröffnete die Veranstaltung mit einer eindringlichen Rede: “Die gesellschaftliche Akzeptanz ist in vielen Teilen der Welt, und, das muss man ja auch sagen, leider auch immer noch hier in Deutschland nicht gegeben und verschärft sich auch teilweise vielerorts dramatisch. Deswegen ist es umso wichtiger, überall dort, wo es geht […] ein Zeichen zu setzen gegen Diskriminierung und Anfeindungen gegenüber queeren Menschen weltweit.”

Benedikt, ein langjähriges Mitglied von vielbunt und Leitung unserer AG Sport & Bewegung, betonte die Bedeutung der Demokratie für die queere Gemeinschaft: “Es gibt eine Partei, die die Zeit auf 1933 zurückdrehen will. Eine Zeit von Faschismus, von Diktatur, und ein eine Zeit, in der alle verfolgt wurden, die vermeintlich anders sind. Am 9. Juni ist Europawahl. Geht wählen, wählt demokratisch. Kein Fußbreit dem Faschismus!”

Maria, eine weitere Person, sprach über die Lage der trans Community: “Zusätzlich stehen die Rechte von trans Menschen, aber ganz besonders von trans Kindern, regelmäßig unter Beschuss. Selbst der minimale Stand, den es heutzutage gibt, muss immer und immer wieder verteidigt werden. So wurde nach 40 Jahren zwar endlich ein Selbstbestimmungsgesetz am 12. April im Bundestag erlassen, aber der Entstehungsweg ist geprägt von rechten Anfeindungen und Verleumdungen gegenüber der trans Community.“

Sonja, Leitung unserer AG Sei trans* Du, lenkte die Aufmerksamkeit auf die aktuellen Herausforderungen, denen sich die Gemeinschaft stellen muss. Ihre Rede wurde in ihrer Abwesenheit vorgelesen: “Die Erklärung der Menschenrechte ist nicht vom Himmel gefallen. Sie wurde erkämpft. Genau wie das Selbstbestimmungsgesetz, und auch für unsere Demokratie wurde und wird gekämpft. Und ihr könnt alle etwas beitragen. Wenn wir uns in die Rolle der Opfer drängen lassen, dann werden wir zu Opfern gemacht, passiv, den Umständen ausgeliefert.” 

Das Hissen der Regenbogenflagge wurde begleitet von lautem Applaus. Die Veranstaltung war nicht nur ein Zeichen gegen Diskriminierung, sondern auch ein kraftvolles Signal der Einheit und des Engagements für ein queerfreundlicheres Zusammenleben. Danke an alle Anwesenden!

Bilder: Phil Lehmann

Anbei ein Mitschnitt der Kundgebung (Hinweis: die Rede von Sonja wurde nachträglich inhaltsgleich neu vertont).