symbolbild mann vor regenbogen

Rainbow Refugees: Rückblick 2023

Seit dem 1. Januar haben 48 Personen die persönliche Beratung von Rainbow Refugees Darmstadt aufgesucht.

Hierunter elf Lesben und ein Transmann. Die Mehrheit bilden Schwule und bisexuelle Männer.

Ein Großteil der Ratsuchenden kommt aus Ländern, in denen Homosexualität hart bestraft wird: Iran, Afghanistan, Nigeria, Somalia. Sie erhalten Unterstützung während des Asylverfahrens, Zugang zur LSBT-Community und Hilfe bei vielen anderen Fragen des Lebens in Deutschland.

Dieses Jahr konnten zehn Asylverfahren mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen werden. Neun Männer und Frauen hoffen auf eine Einladung zur Anhörung beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und in sieben Fällen steht derzeit die Entscheidung über den Asylantrag aus. In fünf Fällen, die abgelehnt wurden oder wo eine die Zuständigkeit eines anderen EU-Staats festgestellt wurde, müssen die Gerichte entscheiden.

Hin und wieder melden sich auch junge Männer aus dem Abschiebegefängnis und bitten um Hilfe. In einem Fall konnte in Zusammenarbeit mit Diakonie und SKA eine Abschiebung nach Marokko verhindert werden. In vier Fällen fand eine Abschiebung ins Herkunftsland (Jamaika, Gambia und Irak) statt. In einem Fall wurde die Zuständigkeit eines anderen EU-Staates festgestellt und der Asylbewerber dorthin überstellt. Der Ausgang des neusten Falls ist noch offen.

Rainbow Refugees Darmstadt lebt von Zusammenarbeit. Ohne die Kooperation von vielbunt und AIDS-Hilfe Darmstadt wäre das Projekt nicht möglich. Die Vernetzung über den Rainbow Refugee Support des Landesverbands der AIDS-Hilfe Hessen ist besonders wertvoll und ermöglicht einen guten Draht zu Landesbehörden. Auch die Zusammenarbeit mit Vereinen und Gruppen der Flüchtlingshilfe ebenso wie mit den Sozialdiensten in den Unterkünften und kommunalen Behörden ist oftmals sehr vertrauensvoll.

Nicht zuletzt haben auch in diesem Jahr zahlreiche Geld- und Sachspenden viel bewirkt. Wer im Winter ankam, konnte schnell mit warmer Kleidung versorgt werden und einige „Rainbow Refugees“ fahren täglich mit ihrem ersten eigenen Fahrrad zum Deutschkurs.