Gedenktag für die Opfer von Trans*feindlichkeit

Seit 1999 begeht die trans* Community den Transgender Day of Remembrance (TDOR) jährlich am 20. November. Er ist ein Tag des Gedenkens an die Opfer von trans*feindlicher Gewalt überall auf der Welt. Anlass für den ersten TDOR war der Mord an der afro-amerikanischen trans* Frau Rita Hester. Auch gut zwanzig Jahre nach dem ersten TDOR haben wir weiter Anlass, an diesem Tag zu mahnen und zu erinnern.

In vielen Ländern der Erde müssen trans* Personen weiter staatliche Verfolgung fürchten, erhalten keinerlei rechtliche Anerkennung oder medizinische Unterstützung. Sie sind institutioneller Diskriminierung unterworfen, und trans*feindliche Morde gab es auch im Jahr 2021. Besonders in Europa und Nordamerika proben konservative Regierungen den Backlash – bereits erreichte Fortschritte werden zurückgenommen. In Ungarn beispielsweise wurden trans* Personen die Möglichkeit genommen, ihren Vornamen und ihren Geschlechtseintrag auf offiziellem Weg ändern zu können. Gruppierungen, die sich als feministisch bezeichnen und gleichzeitig trans* Personen die Solidarität und Anerkennung ihrer Selbstaussage entziehen, sind allgemein in Europa aber bedauerlicherweise auch in Darmstadt im Aufwind. Diese strukturelle Gewalt, die mit der medialen Verbreitung von trans*feindlichen Narrativen einhergeht, gefährdet trans* Personen aller Altersklassen und schürt Hass und falsche Vorurteile.

vielbunt e.V. gedenkt heute aller trans* Personen, die im letzten Jahr Opfer von trans*feindlicher Gewalt wurden. Wir werden nicht aufhören, dafür zu kämpfen, dass diese Gewalt ein Ende haben wird.