vielbunte Botschaft zum Coming Out Day 2019

Zum Coming Out Day am 11. Oktober ermutigen neun Personen aus der queeren Community in Darmstadt andere Menschen dazu, sich zu outen, Unterstützung zu suchen oder aktiv Farbe zu zeigen.

In einer idealen Welt sollte es für alle Menschen einfach sein, unbeschwert durchs Leben zu schreiten. Diskriminierung und homophobe Gewalttaten in ganz Deutschland zeigen, dass wir davon aber noch weit entfernt sind. An diesem Freitag, der für viele einer wie alle anderen auch sein könnte, möchte der queere Verein vielbunt e. V. das zur Gewohnheit gewordene Wegschauen stoppen.

“So hat sich das Coming Out für mich angefühlt – als wäre die Handbremse gelöst und man könnte jetzt so fahren wie alle anderen auch”

In dem fünfminütigen Video werden diverse Geschichten zum Coming Out geteilt, ein Prozess, in dem die sexuelle Orientierung gegenüber anderen offengelegt wird. Die Worte “Ich bin lesbisch”, “Ich bin schwul”, “Ich bin trans*” – oder auch einfach “Ich bin queer” – auszusprechen, kann für viele ein schwerer aber wichtiger Schritt zu einem Leben sein, in dem ein Verstecken nicht mehr nötig ist.

“Was ich mir wünsche, was ich auch fordere, ist, dass Menschen einfach offen sind für Dinge.”

Dass die Zeit des Wünschens vorbei ist und nun Forderungen gestellt werden müssen, um die Gesellschaft zu mehr Offenheit zu bewegen, wird ebenfalls klar. Um auch bei anderen Menschen Stereotypen und Vorurteile abzubauen, ist es außerdem wichtig zu zeigen, dass der_die “normale” Nachbar_in nebenan ebenfalls nicht unbedingt heterosexuell sein muss. Die größte Quelle von Ignoranz ist fehlendes Wissen.

“Nutzt diesen Tag vielleicht als Sprungbrett, zu sagen: ‘Ja, jetzt gehe ich ‘raus’’”

Um zu diesem Punkt zu gelangen, müssen aber noch mehr Menschen Farbe zeigen, wenn sie sich trauen. Ob bei Geschwistern, im engen Freundeskreis, bei den Eltern oder auf der Arbeit – jedes Outing ist schwer, aber langfristig lohnt es sich. Zumal jederzeit auf Unterstützung gezählt werden kann und Hilfe oft nur eine Jugendgruppe oder ein Queeres Zentrum entfernt ist.