60 Menschen bei unserer Demonstration für Vielfalt und Akzeptanz in Erzhausen

Wir, vielbunt e.V., sind ein Verein in Darmstadt, der sich für die Rechte, Selbstbestimmung und Akzeptanz von schwulen, lesbischen, bisexuellen, trans* und queeren Menschen einsetzt. Mit Erschrecken haben wir festgestellt, dass am 11. März 2023 ein Studientag zum Thema “Transgender” vom Bund Freikirch­licher Pfingst­gemeinden geplant war. Als queerer Verein mit über 400 Mitgliedern sind wir besorgt darüber, dass Personen, die bekannt sind für ihre queerfeindlichen und antifeministischen Ansichten sowie Aktivitäten, im Landkreis Darmstadt-Dieburg eine Bühne erhalten.

Die offizielle Seite der Veranstaltung kündigte an, dass bei dem dortigen anderthalbstündigen Podiumsgespräch Prof. Dr. Christoph Raedel und Birgit Kelle auftreten würden. 

Prof. Dr. Christoph Raedel glaubt an die “Veränderbarkeit sexueller Präferenzen” und macht Werbung für das Unterstützen der Bestrebungen, die sexuelle Orientierung zu verändern. Birgit Kelle ist eine Publizistin und Aktivistin, die sich gegen die Rechte von queeren Menschen einsetzt und unter anderem die Konversionstherapie unterstützt, was für die Betroffenen psychisch und physisch gefährlich sein kann. Ebenfalls wettert sie nicht nur im homo-, sondern auch im trans*feindlichen Rahmen gegen “weltweite Trans-Lobby-Gruppen”, publiziert ebenfalls in rechtspopulistischen und AfD-nahen Medien.

Im Rahmen unserer Demonstration für Akzeptanz und Vielfalt fanden sich zeitgleich zu der Veranstaltung, auf der Raedel und Kelle auftraten, 60 Menschen aus Darmstadt sowie dem Landkreis Darmstadt-Dieburg vor dem Theologischen Seminar Erzhausen zusammen. Dort wurde ab 14:30 Uhr friedlich gegen die queerfeindlichen Inhalte dieser Veranstaltung demonstriert. Die Demonstration wurde begleitet von mehreren Redebeiträgen.

Jan Bambach, Beisitzer von vielbunt e.V., führte in die Veranstaltung ein: “Hassrede schafft nachweisbar eine Umgebung, in der trans* Personen entmenschlicht werden und als weniger respekt- und sicherheitswürdig angesehen werden.”

Alice Dorothea Janssen, selbst eine trans* Person, kritisierte die Agenda der Veranstaltung, die Homosexualität und Genderqueerness als Sünde betrachten, und Enthaltsamkeit und Konversionstherapie fordern. Alice betonte die Wichtigkeit von Unterstützung, politischen Rahmenbedingungen und seelischem Beistand. “Wir hoffen immer noch, dass wir dieses Jahr ein Selbstbestimmungsgesetz bekommen, das uns einen Teil unseres Weges vereinfacht.”, sagte sie.

Amelie Ludwig-Dinkel, Vorsitzender der SPDqueer Hessen-Süd, verurteilte die Diskriminierung von queeren und trans* Personen, und kritisierte die Handreichung des Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden, die unter anderem Geschlecht und geschlechtliche Identität mit sexueller Orientierung vermischt. Ludwig-Dinkel führte theologische Argumente an, um die Validität von nicht-binären Geschlechtern und Identitäten zu unterstreichen: “Gott ist nicht-binär, der Mensch war ursprünglich geschlechtslos und Adam und Eva sind eher zwei Ideen auf einem Spektrum.”

Nach diesen Reden gab es spontane Redebeiträge einiger Demonstrationsteilnehmer*innen, die ihre Empörung und Betroffenheit über die von Raedel und Kelle verbreiteten queerfeindlichen Aussagen zum Ausdruck brachten. 

Die Demonstration wurde auf dem Grundstück des Theologischen Seminars Erzhausen von einigen Personen rund ums Seminar beobachtet, diese sicherten ihr Grundstück ebenfalls mit einem Stück Flatterband ab. Im Rahmen der angemeldeten Demonstration begleiteten zwei Einsatzfahrzeuge das Geschehen.

Wir bedanken uns bei allen Menschen die unsere Anliegen vor Ort unterstützt haben und damit dazu beitragen, dass unsere Region weiterhin ein vielbunter Ort bleibt.

Jan Bambach – Einführung

Mit Erschrecken haben wir festgestellt, dass am 11. März 2023 ein Studientag zum Thema “Transgender” vom Bund Freikirch­licher Pfingst­gemeinden geplant ist. Als queerer Verein in Darmstadt mit über 400 Mitgliedern sind wir besorgt darüber, dass Personen, die bekannt sind für ihre queerfeindlichen und antifeministischen Ansichten sowie Aktivitäten, im Landkreis Darmstadt-Dieburg eine Bühne erhalten.

Hintergrund ist die Vorstellung einer Handreichung des Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden zum Thema “Transgender und Kirche” mit ziemlich unschönen Stellen wie:

“Gemeinden müssen über den konkreten Einzelfall hinaus und möglichst vor dessen Eintreten klären, wie sie Transgender-Personen ein Leben und eine Teilhabe in ihrer Gemeinschaft ermöglichen und ggf. fördern wollen und können.” – was zeigt, dass trans* Personen nicht willkommen sind im Standardfall.

Mit Passagen wie “Neben der Bedürftigkeit von Trangender-Personen müssen Gemeindeleitungen immer auch mögliche verstörende Rückwirkungen für die gesamte Gemeinschaft im Auge behalten” wird zudem für Personen Rücksicht geboten, die trans*feindlich agieren.

Das ist kein Versehen und es kann auch anders gehen. Die “Handreichung zum Umgang mit Transsexualität” der EKHN ist recht lesenswert, diese wurde mit trans* Personen ausgearbeitet, die im Gegensatz zu der BFP-Handreichung zu Wort kommen. Beim BFP ist scheinbar kein Wille da, nicht queerfeindlich zu agieren. Das sieht man daran, wer bei deren Veranstaltung redet:

Die offizielle Seite der Veranstaltung kündigt an, dass bei dem dortigen anderthalbstündigen Podiumsgespräch Prof. Dr. Christoph Raedel und Birgit Kelle auftreten werden. Ebenfalls wird Prof. Dr. Christoph Raedel zusätzlich einen fast einstündigen Vortrag halten.

Zwei Gründe, warum wir nicht miteinander reden, sondern eine Gegenveranstaltung organisieren:

Es gibt immer mindestens zwei Seiten. Wer nur eine hört, hat sich schon entschieden! Die Haltung von Kelle und Raedel ist zutiefst menschenfeindlich. Sie sind in dieser Haltung nicht zu verändern, im Gegenteil, machen ja Werbung für diese. Dennoch sind sie die einzigen Teilnehmenden der Podiumsdiskussion.

Ein verbaler Austausch würde einen Kompromiss benötigen, bei dem man aufeinander zugeht. Unsere Haltung ist, dass queere Menschen selbstbestimmt leben können sollten. Das ist für uns ein nicht verhandelbarer Grundsatz, von dem wir nicht abweichen werden und bei dem wir keine Kompromisse eingehen können. Deshalb die Gegenveranstaltung.

Zu Prof. Dr. Christoph Raedel sei gesagt, dass dieser Homosexualität für eine Sünde und “unvereinbar mit der christlichen Lehre” hält. Zusätzlich glaubt er an die “Veränderbarkeit sexueller Präferenzen” und macht Werbung für das Unterstützen der Bestrebungen, die sexuelle Orientierung zu verändern. Wenngleich sogenannte Konversionstherapien bei Minderjährigen inzwischen verboten, sind sie leider allgemein noch verfügbar. Aus diesem Grund warnt das Bundesgesundheitsministerium vor diesen gefährlichen Praktiken.

Birgit Kelle hat sich für eine Agenda eingesetzt, die Frauenrechte und die Rechte von LGBTQ-Gruppen bedroht und diskriminiert. Ihre Ansichten sind nicht in Übereinstimmung mit den Werten der Toleranz und Inklusion, die in unserer Gesellschaft so wichtig sind.

Auf der Website des Lesben- und Schwulenverbandes Deutschland wird beschrieben: “Birgit Kelle ist Mitinitiatorin der sogenannten ‘Märsche für das Leben’, die sich gegen das Selbstbestimmungsrecht von Frauen richten. Sie organisierte die ‘Demo für alle’ gegen den Bildungsplan in Baden-Württemberg mit und veröffentlicht bis heute auf deren Blog. Kelle sucht die Nähe zu Institutionen der Neuen Rechten und ultrakatholischen Organisationen wie den Legionären Christi und veröffentlicht immer wieder in rechtspopulistischen und AfD-nahen Medien.”

“Birgit Kelle sagt nicht einfach ihre Meinung, sondern macht aus Homophobie und dem Schüren von Vorurteilen, teilweise von purer Hetze, ein Geschäftsmodell”, kommentierte Norbert Blech bereits im Jahr 2015. Tatsächlich setzt sie diesen Trend seit mehreren Jahren, besonders im trans*feindlichen Spektrum, fort. So wettert sie gegen “weltweite Trans-Lobby-Gruppen” mit ihrer “Pippi-Langstrumpf-Ideologie”: “Jeder soll sein, wie er möchte, und niemand soll ihn davon abhalten”, sei deren Ziel. Sollte sich diese Trans-Lobby durchsetzen, so könne sich jede*r paaren und lieben, “egal mit wem und wie vielen […]”.

Es ist nicht Mal ein halbes Jahr her, dass wir in Darmstadt auf die Straße gegangen sind, weil in Deutschland, in Münster, wieder eine trans* Person erschlagen wurde. Auch wir in Darmstadt blieben von gewalttätigen Fällen von Trans*feindlichkeit nicht verschont, wie Fälle der jüngsten Vergangenheit zeigten. Solche trans*feindliche Angriffe werden nachweisbar durch trans*feindliche Rhetorik befeuert, direkt wie indirekt:

  • Trans*feindliche Rhetorik kann dazu führen, dass diese damit normalisiert wird. Sie hat keinen Platz in unserer Gesellschaft.
  • Trans*feindliche Rhetorik kann einen unfassbaren psychischen Schaden verursachen: Angst, Depressionen, Selbsthass.
  • Hassrede schafft nachweisbar eine Umgebung, in der trans* Personen entmenschlicht werden, als weniger respekt- und sicherheitswürdig angesehen werden.

Queerfeindlichkeit hat in unserer Gesellschaft und hier in Darmstadt-Dieburg keinen Platz. Solchen queerfeindlichen Aussagen stellen wir uns geschlossen entgegen. Hier und heute, im Alltag, und wieder in großer Menge auf unserem CSD Darmstadt im August. Danke fürs Kommen!

Alice Dorothea Janssen – Rede

Hallo, mein Name ist Alice und ich bin trans.

Der Grund, warum ich heute hier draußen spreche und nicht da drinnen, ist der Gleiche wie so oft: Es wird über uns geredet und nicht mit uns. Aber warum sollte man das auch tun, wenn man eine Agenda hat? Diese Agenda kann man daraus ableiten welche Akteure sich unter ihr versammeln – und welche explizit nicht.

Der Veranstalter, der Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden, hat eine sehr wörtliche Bibelauslegung die Homosexualität und Genderqueerness als Sünde darstellt. Das betrifft unter anderem die Frage, ob Menschen wie wir an den gemeinschaftsstiftenden Ritualen dieser Religionsgemeinschaft teilhaben können. Natürlich ist die Antwort darauf keine enthusiastische Zustimmung. Wer möchte, kann sich diese sehr vorsichtig gerade so nicht explizit verneinende Haltung in deren Handreichung „Transgender und Kirche“ durchlesen. Aus diesem Verständnis von Sünde aus dem Deuteronomium des Alten Testamentes erwachsen auch Forderungen nach Enthaltsamkeit und Therapie.

Unsere Identität als queer entspringt zu einem großen Teil der Frage, wen wir lieben, und dann sollen wir die Finger voneinander lassen? Und der zweite Teil unserer queerness betrifft die Frage, wer wir sind und dieses Selbst sollen wir uns wegtherapieren lassen?

Vertreter dieser beiden Themen ist der eine Redner heute: Professor Raedel lehrt Theologie und steht hinter der Verfassung seiner Kirche, er kann die praktizierte Homosexualität nicht gutheißen und betrachtet diese Handlungsweise als unvereinbar mit der christlichen Lehre. Außerdem propagiert er die Konversionstherapie. Pray the gay away. Was mag dieser Professor da drinnen wohl über mich predigen? Wo auch immer er nach dem Tod landet, ich will woanders hin. Die Qualen mich selbst zu verleugnen und mein queer sein jeden Tag zu verstecken, möchte ich weder in diesem noch im nächsten Leben noch einmal erleben.

Mein Verhältnis zu einer Religion, die der Meinung ist, dass ich zwar queer geschaffen wurde, ich aber dadurch eine besondere Prüfung bis an mein Lebensende zu meistern habe, um eine Chance aufs Paradies zu haben ist nicht die Beste. Und als Sünderin lasse ich mich auch ungern bezeichnen, denn Sünder sind moralisch Menschen zweiter Klasse, sie werden in diversen Weltanschauungen nicht nur als korrekturbedürftig angesehen, sie werden getötet. Und diese Handlungsweise ist zwar vielleicht nicht explizit christlich, aber sie steht dem Alten Testament nahe, es steht auch dem menschlichen Naturell nahe, etwas, was wir nicht gutheißen, entfernen zu wollen.

Letztes Jahr wurde Malte am Rande eines CSD getötet, von einem Menschen, der wohl sein eigenes Schwulsein aufgrund seiner Religion nicht akzeptieren konnte. In GB wurde neulich eine junge trans Frau von ihren Altersgenossen ermordet. Und in Gods own Country marschieren Bewaffnete vor Dragshows auf oder wir sehen fassungslos auf Bilder einer weiteren Schießerei in einem queeren Club – angezettelt nicht von Menschen, die uns genug hassen, um uns zu töten. Ich möchte all jenen Religionsgemeinschaften die uns als Sünder sehen sagen: Ihr bereitet den Boden, auf dem die furchtbare Saat der Gewalt aufgeht.

Und irgendwie passt dann wohl auch Birgit Kelle in den Reigen. Sie ist “Publizistin”, also eine Art Lobbyistin der eigenen Meinung. Die findet sich in allen rechtsgerichteten oder grad noch so konservativen Medien der Republik. Da findet sich ein Who is Who der Rechtspopulisten einträchtig neben Opus Dei. Diese Frau will mit ihrem „Marsch für das Leben“ der körperlichen Selbstbestimmung der Frauen den gleichen Riegel vorschieben wie die Bundesrichter in Amerika das letzte Jahr geschafft haben. Und ihre gemeinsam mit Beatrix der braunen Störchin organisierte „Demo für alle“ ist bei dieser Personalie eigentlich wenig verwunderlich eine „Demo für alle außer…“. Außer uns zum Beispiel. Da werden sich sehr viele Sorgen um transgender Personen gemacht.

Wollen wir mal in das absurde Fabelreich hinabsteigen?

Da gibt es die trans-Lobby. Das bin vermutlich ich, wie ich mit viel Geld der Pharmaunternehmen Pubertätsblocker und teure OPs verkaufen möchte. Klar doch. Die meisten unserer Medikamente sind spottbillig. Die Gewinnmarge von Hormonen ist kaum vorhanden, den Kram stellt in Deutschland niemand mehr her. Und wer sich eine große, schwere OP mit all den Schmerzen und Problemen zumutet, der tut das in der Regel nicht aus Spaß.

Trans sein ist auch total trendy. Klar halse ich mir ein gesellschaftliches Stigma als Trend auf um cool zu sein. Brianna Ghey ist jetzt cool genug für die Leichenhalle. Wegen trendiger Sneaker werden weniger Menschen ermordet als wegen unserem trendigen Lifestyle. Aber ja, mehr Menschen finden den Mut sich zu outen und zu sich zu stehen. Es gibt einen Grund, warum ich erst so spät den Mut fand mich zu outen: Weil ich endlich an eine Community kam, die mich unterstützen konnte und ich konnte auch endlich positive Rolemodels finden. Vor zwanzig Jahren gab es das nicht. Trans war ich dennoch mein ganzes Leben, egal wie out ich war.

Der nächste Mythos: Trans zu sein ist gefährlich, wir haben eine hohe Selbstmordrate. Nicht, weil wir trans sind und das doof wäre. Im Gegenteil, ich finde mein neues Leben als Frau sehr viel lebenswerter als den Mist davor. Aber die gesellschaftlichen Umstände, denen wir täglich begegnen verursachen uns Probleme. Vom Wunsch wieder zu detransitionieren weil wir mit dem Hass nicht mehr klar kommen über Depressionen bis hin zum Selbstmord. Nicht wir transidenten Menschen sind pervers, die gesellschaftlichen Umstände unter denen wir leben sind es.

Vielleicht auch, weil wir Sünder*innen sind und uns keine Hoffnung zu machen brauchen, dass wir in Gott Verständnis und Frieden finden dürfen. Und weil Menschen die das glauben politisch agieren, in den sozialen Netzwerken ihren Hass multiplizieren oder uns ihre Gefühle für uns jeden Tag in der Öffentlichkeit spüren lassen.

Ich habe schon ein paar Parallelen zu den USA gezogen. Nicht ohne Grund. Dort ist das Mutterland jener Verbindung aus evangelikaler Religiosität und rechtskonservativer Politik, die wir auch hier sehen. Wir passen nicht ins Konzept. Nicht in das des Alten Testaments und nicht in das einer stereotypischen gesellschaftlichen Mitte aus heterosexuellen Familien. Die Antworten, die wir aus dieser Ecke zu erwarten haben, sind klar: Wir sollen uns als Menschen zweiter Klasse einstufen die Vergebung brauchen, unser Selbst wegtherapieren lassen und brav im Gleichschritt dieser Möchtegern Faschisten mitmarschieren. Die amerikanischen Republikaner machen täglich vor, wie das dann politisch aussieht. Vom „don’t say gay“ Gesetz, das die Aufklärung Jugendlicher illegal macht über die Einschränkung von Bürgerrechten die Vornamens- und Personenstandsänderung betreffend bis hin zum Verbot medizinischer Maßnahmen.

Der Faschismus hatte für uns wie für alle die nicht in sein Konzept passten eine finale Antwort. Die scheint einer Birgit Kelle ganz recht zu sein, wenn sie sich mit der blau-braunen Störchin verbündet, um gegen unsere Rechte zu agitieren.

All die gutgemeinten Ratschläge, die diese Leute für uns haben machen für mich nur eines klar: Sie sind nicht die Lösung unserer Probleme – Sie sind das Problem!

Aber ich möchte auch klar machen, wie Lösungen aussehen:

  • Wir brauchen Hilfe. Allein ist dieser Weg aus vielen Gründen schwierig. Wir treffen uns jeden dritten Sonntag im Monat, um uns gegenseitig eine Stütze zu sein. Wenn ihr betroffen seid, seid ihr willkommen, wenn eure Freunde betroffen sind: spread the word!
  • Wir brauchen Rahmenbedingungen von der Politik. Wir hoffen immer noch, dass wir dieses Jahr ein Selbstbestimmungsgesetz bekommen, das uns einen Teil unseres Weges vereinfacht.
  • Und auch wir brauchen manchmal seelischen Beistand. Hinter uns werden wir ihn nicht finden. Aber in Darmstadt gibt es christliche Gemeinden, die auch uns den Segen spenden und offen für uns sind. Und ja, auch für Muslime gibt es Gemeinden, die nicht dem homophoben Clichee entsprechen.

Amelie Ludwig-Dinkel – Rede

Diese Rede wird in den kommenden Stunden/Tagen nachgereicht.